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Sterilisation beim Mann: Wissenswertes für Patienten

Die operative Sterilisation wird bei Männern als Vasektomie bezeichnet. Ziel dieser medizinischen Maßnahme ist es, die Fruchtbarkeit nachhaltig zu unterbinden. Im Gegensatz zur Sterilisation der Frau ist der Eingriff beim Mann mit geringeren Risiken und Kosten verbunden. Vasektomien können grundsätzlich wieder rückgängig gemacht werden, sollte unerwartet der Wunsch nach einem weiteren Kind erwachen. Eine Garantie für den Erfolg einer Rückoperation gibt es jedoch nicht.

Gründe für einen Sterilisationswunsch

Wenn Männer eine Sterilisation wünschen, haben diese in den überwiegenden Fällen bereits zwei oder mehr Kinder und zu diesem Zeitpunkt keinen weiteren Kinderwunsch. Für diese Menschen ist eine dauerhafte und sichere Unterbindung von Schwangerschaften ein wesentlicher Grund, sich für die Sterilisation zu entscheiden.

Neben diesem Aspekt spielen oftmals auch finanzielle Argumente eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für eine Vasektomie. Paare mit einem ausgiebigen Liebesleben können im Laufe der Jahre durchaus nennenswerte Beträge für konventionelle Verhütungsmittel ausgeben. Nach einer erfolgreichen Sterilisation entfallen diese Ausgaben. Oft hat sich die Investition einer Vasektomie bereits nach wenigen Jahren auch finanziell gelohnt. Männer und Paare sollten sich jedoch vor der endgültigen Entscheidung in einem Vorgespräch durch den Urologen beraten lassen.

Durchführung der Vasektomie-OP

Hat sich der Mann nach dem Vorgespräch mit dem Urologen entschlossen, eine Vasektomie durchführen zu lassen, wird ein gesonderter OP-Termin vereinbart. Aus hygienischen Gründen sollten Patienten vor dem Eingriff den Bereich am und um den Hodensack gründlich waschen und enthaaren. Vasektomien werden ambulant durchgeführt.

Unmittelbar vor dem Eingriff wird der Sterilisationspatient lokal betäubt. Nach Einsetzen der Narkose öffnet der Urologe mit einem gezielten Skalpellschnitt die Haut am Hodensack, um die Samenleiter für die weitere OP zugänglich zu machen. Die Öffnung ist zwischen ein und zwei Zentimeter lang.

Nun wird er den Samenleiter durchtrennen und zusätzlich ein Teilstück entfernen. Im Anschluss werden die Endstücke verödet, wieder im Hodensack positioniert und die Hautöffnung durch Nähen verschlossen. Dieses Prozedere wird mit dem Samenleiter der gegenüberliegenden Seite wiederholt.

Nach einer Erholungsphase im Anschluss der OP kann der Mann bereits den Heimweg antreten. Es wird dringend angeraten, in den folgenden Stunden und Tagen das Areal um den Hodensack zu kühlen und sich Ruhe zu gönnen. Auch stabilisierende Unterwäsche unterstützt den Heilungsverlauf. Der Empfängnisschutz ist jedoch nicht unmittelbar nach der Vasektomie sichergestellt. Erst in den folgenden Wochen und Monaten wird der Urologe bei der Nachkontrolle bestätigen, dass eine Unfruchtbarkeit erreicht ist.